Die Koberbachtalsperre stellt sich vor....
damals...
Der Fabrikant Guido Wolf in Neukirchen/Pleiße
gründete 1925 eine Aktiengesellschaft mit dem Ziel, eine
Talsperre im Kobertal zu schaffen, um die Crimmitschauer Industrie
ausreichend mit gutem Brauchwasser zu versorgen.
Nach vorangegangener zwölfjähriger Ermittlung der
Abflussmengen des Koberbaches wurde im Frühjahr 1926 mit dem
Bau begonnen. Der dazu nötige Grunderwerb erstreckte sich in
der Flur Langenhessen auf 29,12 ha, in der Flur Kleinbernsdorf auf
35,80 ha und in der Flur Kleinhessen auf 4,48 ha.
In Langenhessen wurden die Flurstücke der Bauerngüter
von Bruno Wolf und Franz Schmelzer, in Kleinbernsdorf das
Mühlengut von Paul Vetterlein und das Grundstück von
Max Kretzschmar benötigt.
Außerdem wurden noch die unmittelbar an die
Rückseite der Güter grenzenden Obstgärten
von Albin Häber und August Schlegel in den Staubereich
einbezogen. Die Talstraße von Kleinbernsdorf nach
Langenhessen musste verlegt werden in einer Länge von rund 3
km.
Nach dreijähriger Bauzeit wurde die Talsperre im Oktober 1929
in Betrieb genommen. Als erste Talsperre in Sachsen wurde die
Koberbachtalsperre als Erddamm ausgeführt. Der Sperrdamm ist
an der Gründung bis 130 m breit, die Sperrdammkrone misst eine
Breite von 6 m, die Höhe beträgt 20 m und die
Länge 350 m.
Die überstaute Fläche umfasst 50 ha, der
Staubeckeninhalt beträgt rund 2,9 Mio. m³. Bei
normalem Wasserstand ist der Stauspiegel an der breitesten Stelle 400 m
und die Gesamtlänge beträgt 2,5 km.
Die mit einem Kostenaufwand von 4,2 Mio. Mark erbaute Tasperre
versorgte die Industrie von Schweinsburg - Neukirchen - Crimmitschau
mit Brauchwasser. Die Baukosten wurden außer den Aktien durch
die produktive Erwerbslosenfürsorge aufgebracht. Als
Hochwasserschutz spielt die Sperre eine wichtige Rolle.
Nach Liquidierung der Talsperren-Aktiengesellschaft Crimmitschau 1953
ging die Koberbachtalsperre als Vorlkseigentum in staatliche Verwaltung
über.
(zusamengestellt aus Aufzeichnungen des ehemaligen Staumeisters
Neumeister)
heute...
Heute wird die Koberbachtalsperre ausschließlich zu
Naherholungszwecken genutzt.
An den flachen Süduferbereichen finden wir die
öffentliche Liegewiese, einen Campingplatz, das Strandbad
sowie die Gastwirtschaft "Seehaus". Das gegenüberliegende, von
Laubwald gesäumte bis 30 m hohe Steilufer ist dagegen nur
über Trampelpfade erreichbar.
Im südlichen Bereich, etwas zurückgesetzt und im Wald
eingebettet, finden wir das Bungalowdorf mit 60 Holzbungalows. Fast
gegenüber der Gaststätte "Seehaus" liegt das gut
besuchte Autokino.
Der fischreiche, bis zu 30 m tiefe Stausee lädt ebenfalls zum
Angeln ein. Im Gewässer lauern Hechte, Zander, Barsche,
Karpfen, Döbel und Aale.
Wer Lust auf eine Bootstour verspürt, kann sich am
Südufer ein Ruderboot oder auch ein Tretboot ausleihen.
Eine beeindruckende Berührung mit der Natur ist immer wieder
die Umwanderung der Koberbachtalsperre.
Hier mal noch was Historisches von der "Kober"